Rauhnächte 2019 / 2020

24. Mai 2020 Aus Von happymaren
Der Lichterkreis schießt sich und beendet damit mein Ritual der Rauhnächte 2019 / 2020
(Copyright by Maren Herzberg)

Die Magie der Rauhnächte zog mich Ende des Jahres 2019 in ihren Bann, weshalb ich beschloss, mich darauf einzulassen, um eine für mich elementare Erfahrung zu machen, die ich bis dahin nicht kannte.

Sorgsam hatte ich alles vorbereitet für die Rauhnächte. Ich besorgte mir 12 Kerzen, ein Tagebuch, passende Tarotkarten, zwölf kleine Zettelchen, ein paar Räucherstäbchen, einen schönen Stift, mit dem ich gern schrieb und einen ruhigen Ort nur für mich.

Für die ersten beiden Rauhnächte zog es uns in den schönen Ort Glowe auf Rügen. Ich erfüllte mir damit selbst einen Traum: Weihnachten an der Ostsee nur mit Mann und Kind. Schon die Anreise dahin war ein Highlight für mich, da wir in meinem favorisierten Kaffeeshop anhielten. Ich sehe die Freude in mir sehr klar und deutlich: Guter Kaffee, die Meeresluft in der Nase und die Freiheit vor den Augen.

Es gibt viele Geschichten und Ursprünge über die Rauhnächte. Für mich war klar, dass ich diese besondere Zeit nutzen will, um einen Blick in das neue Jahr zu erhalten, um meine Ziele und Wünsche zu formulieren und dabei die geöffneten Türen zur „Anderswelt“ für mich zu nutzen. Es ging um Meditation, Botschaften aus der Anderswelt, Wünsche für das neue Jahr, Rituale, Vergebung und Verzeihen.

Jeden Tag wählte ich einen Moment, in dem ich mir Zeit für mich nahm. Eine Zeit der Ruhe und des Ankommens. Ankommen bei mir und meinen Gedanken. Ich entzündete eine Kerze in jeder Rauhnacht. Jede Kerze steht für einen Monat im neuen Jahr. Das Flackern der Kerze half mir mich auf die Meditation zu fokussieren. Es fiel mir schwer, mich gedanklich nicht ablenken zu lassen. Die Botschaften und Gedanken, die während der Meditation hervortraten, notierte ich sorgsam, wenngleich ich auch anfangs nicht verstand, welchem Zweck sie dienen. Im Laufe des nächsten Jahres halfen sie mir jedoch immer wieder zurück zu finden zu mir und meinen Gedanken. Ich notierte mir alles, was mir an dem Tag begegnet ist, egal ob Mensch, Tier oder Ereignis.

(Copyright by Maren Herzberg)

Jeden Tag zog ich einen Tarotkarte, die mir für den jeweiligen Monat nützlich sein würde. Die Botschaft, die von jeder Karte ausgeht, schrieb ich ebenfalls nieder und so ergab sich am Schluss ein Lichterkreis mit 12 hell scheinenden Kerzen, 12 Tarotkarten und einem übrig gebliebenem Zettelchen, mit einem Wunsch, auf den ich im neuen Jahr den Fokus legen würde. Die anderen 11 Zettel hatte ich jeweils in einer Rauhnacht verbrannt und den Rauch ans Universum gesandt. Welcher Wunsch blieb übrig? Ich war gespannt und neugierig und gleichzeitig fragte ich mich, ob ich den Wunsch erfüllen könnte.

(Copyright by Maren Herzberg)

„Meine Gesundheit erhalten, verbessern und wertschätzen.“ Das war der Wunsch, der übrig geblieben war. Zuerst war ich sprachlos und ein bisschen sauer, weil ich gehofft hatte, etwas „leichteres“ zu erhalten. Doch dann wurde mir schnell klar, dass ich meine eigene Gesundheit jeden Tag aufs Spiel setzte. Es wurde mir klar, dass ich nicht weiter ungesund, gestresst und unter Anspannung leben kann. Die Zeit schien da zu sein für ein anderes Leben.

Sonnenuntergang auf Hermannswerder 1.1.2020
(Copyright by Maren Herzberg)